Sonntag, 31. August 2014

Passata

Gäbe es ein Reklamebild für's Passata-machen bei uns, wäre es dies:


Doch ohne die richtige Gesellschaft und das Gemeinschaftserlebnis ist alles nichts wert, oder?




Jil, Andrea und Dominique sind mit Freude und Leidenschaft bei der Sache.
Leidenschaft - Passion - Passionata - Passata.
Alles klar?
Und Leonie schläft.


Aus:

wird:

…und abgefüllt

Die ersten 60 Flaschen sind schon in der Schweiz, dank Hänggi's Vertriebsnetz.
Dangge - Hänggis!!


Sonnenuntergang


Die Sonnenuntergänge sind nicht mehr die gleichen.


Mittwoch, 6. August 2014

Das Leben ohne Uhr

Über die Illusion der Zeit habe ich mich ja schon ausgelassen. In diesem ganzen Prozess des Zeit-Loslassens, des Eintauchens in die Nicht-Zeit bzw. OHNE ZEIT und die zu haben, hat meine Uhr - als Sinnbild sozusagen- den Geist aufgegeben. Das Universum zwinkerte: Was? Die Zeit ist eine Illusion? Du willst ohne Zeit leben? Dann bitte. Die damals teuer erstandene Schweizer Markenuhr steht still. Kein Wank. Auch sie keine Zeit mehr. NICHT-ZEIT.

Das war im April.

Bei meinem nächsten Besuch in der Schweiz bring' ich sie zum Reparieren. Das Leben ohne Uhr kann ich mir nämlich doch nicht vorstellen. Praktiziere es aber notgedrungen bis meine heissgeliebte Uhr wieder in meinen Händen ist. 

Unterdessen ist es August. Seit Ende Juni bin ich wieder im Besitz meiner Uhr. Sie liegt in Basel auf dem Treppengeländermäuerchen (welch Wort…). Seit der Reparatur ungebraucht. Wiederum im Stillstand. Eben FUORI TEMPO.
Ich hab's probiert, die Uhr wieder anzuziehen. Vergeblich. Zu schwer. Passt nicht. Fremd. 
Meine Zeiteinteilung läuft unterdessen ganz anders: Mit "vorher" und "nachher", "morgen" oder "nächste Woche". "Wenn ich die Zigarette geraucht habe". "Während die Sauce einkocht, reicht die Zeit, um die Bohnen zu pflücken" oder "Schwimmbad einfüllen = Unkraut jäten und Tiere füttern". Beim Aufstehen. Bei Sonnenuntergang. Wenn der grosse Wagen über dem Nussbaum steht. Die Glühwürmchen tanzen. - Alles Zeitangaben.

Sonntag, 3. August 2014

Namen

Das mit den Namen ist ja so eine Sache. 
Die "terra umbra" war schnell klar, schliesslich ziehen wir nach Umbrien. Also lautet unser Blog auf diesen Namen. 
Für unsere società agricola kam er allerdings nicht in Frage, da ein Hotel in Umbrien bereits den gleichen Namen trägt. Die Suche ging von neuem los. Und manchmal ist das Naheliegendste, dasjenige, das passt. "Terra Selvatica". Schliesslich sind wir ja in Fratticiola Selvatica gelandet und die Erde hier ist wild.
Jetzt sind wir in einer neuen Diskussion. Soll denn unser Agriturismo den Namen der società agricola tragen? Oder geben wir ihm einen eigenständigen Namen? Was bedeutet das für unsere zukünftige Webseite? Gibt es dann 2? Ist das nicht alles viel zu verwirrend?Ach... Im Moment sieht es so aus, als würden wir die Variante mit 2 Namen wählen. Und unser Agriturismo hiesse dann "da noi". Schliesslich kommen unsere Gäste ja zu uns! Zu uns auf die wilde Erde in Umbrien.


Niki de St Phalle bei uns im Garten

Lauch-Natur-Kunst


Ceci-Feld

Etwas unterhalb der Gerstenfelder liegt das Ceci-Feld. Ende März mit Hilfe von Gianfranco und Mikael bestellt. Noch nie habe ich Ceci (Kichererbsen) wachsen sehen, eine ganz feingliedrige Pflanze mit ganz vielen Härchen an den Hülsen.




Pro Hülse eine Kichererbse. Die schmeckt frisch von der Pflanze herrlich und ist ganz grün. Fast wie eine normale Erbse. Wir kennen sie ja im Hausgebrauch nur getrocknet. Muss über Nacht eingelegt werden, um nachher zu Humus, Falafel oder Kichererbsencurry verarbeitet zu werden. Da freu ich mich schon drauf!!
Geniesse vorher noch die Feinheit und Schönheit der einzelnen Staude.
Irgendwie poetisch, doch ohne Worte.






Sanfte Wogen

Irgendwann Ende März wurde die Gerste gesät. In die frisch gepflügten Felder. Das erste Mal. 
Jetzt, 4 Monate später, glänzen die 2 Felder im Sonnenlicht. Das Korn nimmt noch so viel Sonne und Wärme auf als möglich, um schon bald geerntet zu werden. (Dies hat sich jetzt verschoben, da die letzte Juli-Woche nass war…)
Die Farbe des Korns ist golden, im Gegenlicht funkelt es sogar, und das Gefühl, über die Felder zu blicken, die Weite zu spüren, die Fruchtbarkeit, das Wachstum, ist unbeschreiblich!
Und der Wind wogt sacht durch die Halme und spielt mit ihnen.
Mein Herz spielt mit.





Goldene Ähre.


Samstag, 2. August 2014

Schafe scheren

Der Neu-Bauer in seinem 1. Schaf-Scher-Jahr. Da braucht es noch Unterstützung. Von Maurizio, dem Mann für alle Fälle in Fratticiola.

Bellezza muss als erste Haare lassen, geht mit gutem Beispiel voran. Ende Juni ist es so heiss, dass sie bestimmt froh ist, dass ihr Mantel fällt. Beruhigende Worte des Neu-Bauern und eine innige Umarmung (die natürlich mehr dem Stillhalten dient als der Liebkosung) helfen die etwas stressige Situation zu entspannen.



Bellezza beobachtet genau was da mit ihr geschieht…..


… und lässt sich von ihrem Sohn trösten, der aus lauter Kummer ohne Zögern über die Stalltüre springt, um bei seiner Mutter zu sein. 


Wolle eines einzelnen Schafes. Ein neues Tier. Kaum wieder zu erkennen.


Wieder ein Stück mehr

In unseren ersten 4 Gästezimmern ist es wieder einen grossen Schritt vorwärts gegangen: Die massgeschneiderten Badezimmermöbel sind montiert. Fehlen noch die Beleuchtung und die Spiegel (alles bestellt). Jetzt geht's ans Putzen und Einrichten.


Auch in der so genannten Gemeinschaftsküche, geht es dem finish entgegen….


Diese Küche steht unseren zukünftigen Gästen zur Verfügung, damit sie sich auch selbst 'mal etwas kochen oder zubereiten können und wir nicht jeden Tag für alle kochen "müssen". 

Nektarinen, Aprikosen & Co.


Letztes Jahr trugen unsere Fruchtbäume kaum Früchte (ausgenommen die Feigeninvasion…und einige vereinzelte Pflaumen und Maulbeeren). All diese wundervollen Bäume in all ihrer Vielfalt und kaum Leben in ihnen. Tja, unsere Vorgänger kümmerten sich nicht mehr gross…Bäume und Land vernachlässigt, sich selbst überlassen, ohne Sorgfalt, ohne Liebe. Da ist Gedeihen nicht möglich...
In diesem Frühling haben nun alle unsere Fruchtbäume reichlich Kuhmist (als Dünger - siehe Artikel "un gros das de merde") erhalten, die Erde um den Stamm wurde gelockert und die Äste geschnitten. Diese erste Kur und Zuwendung danken uns die Bäume mit vielen Früchten. Besonders lecker sind die Mirabellen und die Aprikosen. Letztere haben fast die Grösse von Äpfeln, wurden von der späten Kälte ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, sind aber knackig und süss. Nur das Pflücken ist eine Herausforderung. Einerseits können wir die Leiter nicht richtig anlehnen und die Früchte hängen zu hoch. Andererseits ist der Schatten des Aprikosenbaums der Lieblingsplatz der Schafe. Das an sich wäre ja kein Problem, doch sie lieben Aprikosen und starten Angriffe, um sie uns abspenstig zu machen und zu stehlen. Zum Glück sind wir zu zweit. Während Nicole Maria in den Ästen balanciert und mir die reifen Früchte runtergibt, verteidige ich die schon gepflückten ohne dabei die wackelige Leiter loszulassen. Uff! Doch für diese leckere Konfitüre lohnt es sich!!!

Die grösste Freude allerdings ist unser kleines Nektarinenbäumlein, das völlig falsch platziert am Hang vor unserem Anbau steht. Tatsächlich pflücken wir 7 Nektarinen. Eine besser als die andere. Hätten wir den richtigen Zeitpunkt nicht verpasst, wäre die Ernte doppelt so gross ausgefallen, doch wir Neu-Bauern haben es verpasst…. Schade.


Bis zum nächsten Jahr werden wir dem Nektarinenbaum ein eigenes hangsicheres Beet bauen, in dem viel fruchtbare Erde Platz hat, damit er uns noch mehr mit meinen Lieblingsfrüchten beschenken kann.

Und während ich diesen Artikel in Basel schreibe, pflückt Peter gerade die Pfirsiche. Diesmal früh genug, damit nicht alle runterfallen. Von 4 harten, grünen, nicht reif werdenden Pfirsichen im vergangenen Jahr, steigern wir die Produktion auf ca. 40 süsse, herrliche Pfirsiche. Wow!!

Birnen, Äpfel, Feigen, Pflaumen, Zwetschgen sind im letzten Reifungsprozess.
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Freitag, 1. August 2014

Scharfe Sache




*        = zum unbeschwerten Verzehr geeignet 
**      = sehr scharf
***    = teuflisch scharf
****  = verursacht Atemnot und spontanes Augenwasser (bis zu Tränenbächen)

Farbenprächtige Chilisorten. Die nicht so scharfen * werden mit Frischkäse gefüllt und als Antipasto vertilgt. Die kleinen violetten *** sind unterdessen zu Pulver weiterverarbeitet worden, haben leider die Farbe verloren. Die roten **-*** landen im eigenen Olivenöl, um Pizza nachzuwürzen. Die grünen, länglichen ** eignen sich zum Frischverzehr und die hellgrünen **** Jalapenos treiben Peter den Schweiss auf die Stirn. Doch in ein paar Jahren sieht er sich als Pimento Spezialist, der in seiner Hexenküche die raffiniertesten Rezepte braut und mahlt.