Sonntag, 21. Dezember 2014

Natale alla Rocca

Weihnachtsmarkt innerhalb der alten Stadtmauern von Perugia - ein "MUST" - bezaubernd, vielseitig, originell - und -falls nötig- vor schlechtem Wetter geschützt. Als Touristenattraktion völlig unterschätzt….. Mir hat's gefallen!






Samstag, 6. Dezember 2014

Rückblick auf unsere Gästesaison 2014

Wir winken, der rote Fiat entschwindet unserem Gesichtsfeld. Abschied. Ein letztes Bellen unseres Hundes, ein letztes Hupen. Arrivederci! Revue passieren lassen. 
Schon so manchen Abschied gab es. Hier oben bei der Pinie. Noch einmal drücken, küssen. Winken. Gute Wünsche für die Reise. In beide Richtungen. Das gemeinsam Erlebte nachschwingen lassen, über dem Land und dem Haus. Den Nach-Hall in uns spüren.

Jeder Besuch von euch bereichert, beschenkt, berührt. Jeder Besuch von euch prägt uns und unser Land. Gestaltet mit. Erweckt unseren Traum zum Leben. Wisst also, liebe Freunde, dass ihr hier eure Spuren hinterlässt.

Gemeinsam auf dem Land gearbeitet haben wir. Obstpflücken zum Beispiel. Ob Weichseln (die schon fast eine Familienangelegenheit sind) oder Oliven bei Schnee genau so wie bei sommerlicher Wärme. Oder die Aprikosen, die nur durch kluge Verteidigungsstrategien gegen die Schafe und Balance auf der wackeligen Leiter gepflückt werden konnten. Mirabellen, die so süss waren wie ich sie noch nie gegessen habe.
Oder Unkraut jäten im Orto, wo manch gutes Gespräch entstand und Parallelen und Verschiedenheiten beim Grübeln in der Erde entdeckt werden konnten. Oder Bohnen lesen, die auch im Oktober noch herrlich mundeten. Nicht zu vergessen unseren Tomaten-Überfluss, der in 4 Passata- und 3 Tomatensaucen-Herstellungen endete und von DH-AM-Import-Export vertrieben wurde. Überhaupt habt ihr euch nicht gescheut, Kleider und Hände schmutzig zu machen, euch Schwielen und Blasen zu holen oder ein Paar Tropfen Blut zu vergiessen. 
Geschaufelt, gehackt, gesägt, gemäht, geklettert, gekocht, geschwitzt, geputzt, geschrubbt, gebraut habt ihr mit uns, und es öffnet mein Herz zu sehen, wie ihr alle mit angepackt habt. DANKE!

Nach der Arbeit das Vergnügen: Gemütliche Apéro-Runden bei der Feuerstelle oder in der Küche beim Kochen. Bruschette mit Tomaten, Trüffeln, Peperoni. Prosecco (ihr kennt ja alle unterdessen die goldene Marke). Bier für die Durstigen. Oder Hollundersirup. Auch Wasser tut's mal. Im Sommer viel Grillieren - am liebsten zur Glühwürmchen-Zeit. Beilagen aus dem Gemüsegarten. Eine gewisse Geschlechtertrennung schleicht sich da und dort ein: Frauen in der Küche, Männer am Grill…. Danach fröhliches Philosophieren (steuert nun das Hirn oder das Herz alles?), Diskutieren, Gitarre- oder Kartenspielen (Molotov für die ungerade Teilnehmerzahl und die Winterabende, Burracco für die Eingeweihten zu jeder Jahreszeit), Würfeln (wie war das mit den Robben und den Eislöchern???? - in Mexico??? - bei den Meier's??). Aus dem Leben erzählen, Erfahrungen austauschen, sich verlieben, mal weinen, mal lachen. Sich zurückziehen wenn's nötig ist. Und vor dem Ins-Bett-gehen noch einen letzten Blick in den Sternenhimmel.

Gemeinsam leben auf Zeit. Das ist was wir hier praktizieren. Es bedarf der Kompromisse, der Gespräche, der Offenheit für Neues, Anderes. Vor allem dies. 
Es braucht Regeln, Abläufe, Einführung, Gewahr-Werden, Liebe. Vor allem dies. Liebe für das Land, das Leben auf dem Land. 
Und es braucht das "Immer-wieder-auf-Null-stellen". Wie ist der jetzige Moment. Genau dieser. Dieser. Dieser. Jetzt. Jetzt. Jetzt. Und wie fühle ich mich damit. Das Jetzt fordert Authentizität und Ehrlichkeit - wahrscheinlich das Schwierigste im Zusammenleben überhaupt. Wie sehr stehe ich für mich ein und wo nehme ich Rücksicht? Wo sind meine Grenzen? Was geht und was nicht? Ganz schön anspruchsvoll. Denn man sieht sich nicht einfach mal kurz zum Abendessen oder auf einen Drink und geht nachher wieder seiner Wege. Nein, am Morgen sieht man sich wieder,  ungeschminkt und zerknittert. Ganz viel alltägliches und intimes wird plötzlich geteilt. Man lernt sich von anderen Seiten kennen,  auch mal der dunklen. 

Ja, das "von einer anderen Seite kennenlernen" hat es in sich. Die Umstände haben sich geändert. Das Land. Wir haben uns verändert. Beziehungen verändern sich. Der Bezug. So sind aus flüchtigen Bekanntschaften Freundschaften geworden. Oder aus alten Freundschaften neue. Auf neuem Grund, sozusagen. Familienangehörige wurden zu Freunden, zu Bezugspersonen. Und Freunde zu Familie. Beziehungen haben sich auch gelöst, weil's im Moment einfach nicht passt, die Veränderung zu gross ist. 
Man hat sich neu entdeckt, versteht sich neu, anders oder nicht mehr. Gesprächsthemen haben gewechselt. Und wie gesagt - der Bezug. Denn auf die Terra Selvatica zu kommen bedeutet sich einlassen - auf das Leben hier. Das Land. Die Einfachheit. Den zur Zeit noch vorherrschenden Nicht-Komfort und die Baustelle, die omnipräsent ist. Sich einlassen auf das, was im Moment ist. Die Natur, das Wetter, die anderen Gäste, die Stimmung. Und letztendlich auf sich selbst.

Ich habe viel von euch und dem Zusammenleben mit euch gelernt, und bin unendlich dankbar dafür! Es hat mich gelehrt, besser mit  Verschiedenheiten auszukommen, nicht immer Harmonie suchen zu müssen. Ein Thema auch einfach mal ruhen zu lassen und sehen wie es sich weiter entwickelt und wie es mich trifft. Gelehrt, Dinge anzusprechen und für Klarheit zu sorgen (da gibt es immer noch Luft nach oben….) - und vor allem zu akzeptieren, dass ständig alles in Bewegung und Veränderung ist. 

Wir freuen uns auf die nächste Saison und das Zusammensein mit Euch! 

Freitag, 5. Dezember 2014

Kein Kabel

Finde mein Verbindungskabel nicht, das Photoapparat und Computer miteinander sprechen lassen würde. 

Schade, gerade jetzt wo unsere Wohnung fast fertig ist und ich sie noch so gerne leer gezeigt hätte… So dass man auch die einzelnen Phasen besser mitverfolgen hätte können. Gerade jetzt, wo wieder diese magischen Nebelmeer-Stimmungen den Herbst versüssen…
Gerade jetzt, wo ich den Charme der Khaki-Weihnachtsdekoration entdecke….

So dann halt bis auf weiteres ohne Kabel und ohne Photos auf dem Blog.